20 Jahre Natur bewahren, Entwicklung fördern

Am 12. September 2019 feierte die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Festakt auf Schloss Wiligrad bei Schwerin. Mehr als 100 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Medien nahmen an der Veranstaltung teil, darunter der Minister für Landwirtschaft und Umwelt von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus sowie der Senator der Behörde für Umwelt und Energie der Freien Hansestadt Hamburg, Jens Kerstan, der kurzfristig verhindert war und sich mit einer Videobotschaft an das Publikum wendete.

Fotos: Jan-Niklas Wulf

Der Vorsitzende der NUE Bernhard Riggers sagte in seiner Begrüßungsrede: „Das Ziel der Stiftung ist die Versöhnung von Ökologie, Sozialem und Ökonomie, für eine lebenswerte Zukunft im Einklang mit der Natur.“ Mit dem Ziel der langfristigen Wirkung unterstützt die NUE Vorhaben aus den Bereichen Natur- und Umweltschutz sowie der Entwicklungszusammenarbeit. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die Bildungsarbeit in Mecklen-burg-Vorpommern und Hamburg und die Förderung des ehrenamtlichen Engagements der Bürger*innen aus den beiden Bundesländern. Die von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung vergebenen Mittel stammen aus Spenden und aus den Zweckerträgen der Lotterie BINGO! Die Umweltlotterie. Jedes BINGO!-Los trägt also dazu bei, gemeinnützige Vorhaben aus der Region zu unterstützen.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 konnte die NUE etwa 4.400 Projekte mit einem Fördervolumen von über 38 Millionen Euro in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern fördern. Die Förderung erfolgt in sämtlichen Teilen der beiden Bundesländer und bietet auch den kleinen Initiativen die Chance, ihre Projektideen umzusetzen.

Minister Dr. Backhaus hob in seinem Grußwort hervor: Umweltschutz und nachhaltiges Handeln beginnen vor der eigenen Haustür. Viele finden den Klimawandel schlimm, im Alltag verändern nur wenige etwas. Aber genau dort können wir einen Unterschied machen. Nur wenn wir eigene Gewohnheiten durchbrechen, können wir in Summe auch regional, national oder global etwas bewegen. Hier setzt seit nunmehr 20 Jahren die Arbeit der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung an. Die Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung sei aber nicht nur Geldgeber:

„Sie ist auch ein unverzichtbarer Dienstleister, was Beratungen und Projekt-begleitungen angeht“, betonte Backhaus. „Auf diese Weise könnten auch solche Initiativen unterstützt werden, die nur über geringe Erfahrungen hinsichtlich Projektarbeit und Fördermittelbeantragungen verfügen. Das seien unverzichtbare gesellschaftliche Leistungen, die die Verwaltung in dieser Tiefe nicht mehr anbieten können.“

 

Senator Kerstan sagte: „Als wir die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung gegründet haben, ging es uns darum, eine Form zu finden, die für die vielen kleinen, wertvollen Naturschutz- und Entwicklungsprojekte eine Finanzierungsmöglichkeit bietet. Nach 20 Jahren können wir stolz sein. Die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung hat seitdem 11,3 Millionen Euro für Projekte der Entwicklungszusammenarbeit und 26,7 Millionen Euro für den Natur- und Umweltschutz bewilligt.“

Im weiteren Verlauf des Jubiläums verlieh die Stiftung Preise für herausragende Projekte gemeinnütziger Vereine aus Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Mit den NUE-Preisen, die jeweils mit 4.000 Euro dotiert sind, wurden folgende Projekte ausgezeichnet:

∗ NUE-Preis Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern 2019          

Tschernobyl-Hilfe Stralsund e.V. – „Klima und wir 2.0“ (Durchführung 4-wöchiger interkultureller Begegnungsreisen für Kinder aus Tschernobyl, Ukraine)

∗ NUE-Preis Entwicklung Hamburg 2019

Augen Blicke Afrika e.V. – „Filmfestival Afrika“ (2-wöchiges Filmfestival zu den Themen afrikanische Alltagswelten, Frauen im afrikanischen Kino, Kolonialismus)

∗ NUE-Preis Umwelt Mecklenburg-Vorpommern 2019

Förderverein Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide e.V. – „Schutz der Dunkelheit der Nacht“ (  Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung dunkler Nächte für den Umweltschutz)

∗ NUE-Preis Umwelt Hamburg 2019

Schulverein des Alexander von Humboldt Gymnasiums e.V. –„Lebendige Engelbek“ (Renaturierung des in den 70er Jahren begradigten Baches Engelbek)

Außerdem wurden zwei Sonderpreise vergeben:

∗ Sonderpreis Mecklenburg-Vorpommern 2019

Soziale Bildung e.V. – „(Post)koloniale Verantwortung und entwicklungspolitisches Lernen“ (Workshops zu den Themen Postkolonialismus, Fluchtursachen, Globalisierung und Konsum)

∗ Sonderpreis Hamburg 2019

BUND Landesverband Hamburg e.V. – „Stadtentwicklung“ (Fachtagungen zu den Themen Stadtplanung, Stadtentwicklung, Flächenversiegelung und Naturschutz in Hamburg)

Neben der Preisvergabe wurde dem Publikum ein Film über die GlüXfahrt präsentiert. Im Juli besuchten die GlüXfahrer*innen geförderte Projekte in den BINGO!-Ländern Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Besonderen Beifall erhielten die Musiker*innen Nadja Klafs (Güstrow) und Stephan Bordihn (Bad Doberan), u.a. für ihre Interpretation der ‚Ballade vom angenehmen Leben‘ aus der Dreigroschenoper.

Fotogalerie 20 Jahr Feier der NUE