einmal ohne, bitte!

mit müllsammlungen und mehrwegkampagnen setzt sich zero waste hamburg für weniger abfall in der stadt ein

Einmal ohne, Bitte!Foto: Zero Waste Hamburg

Die Mitglieder des Vereins Zero Waste Hamburg möchten die Menschen für einen nachhaltigen Umgang mit Müll sensibilisieren. Die Diplom-Kauffrau Sandra Schwemer geht mit gutem Beispiel voran.

„Als ich vor einigen Jahren mit der Familie in ein Haus am Hamburger Stadtrand gezogen bin, sah ich durch unsere eigene Mülltonne deutlicher als zuvor, wie viel Abfall wir täglich produzieren. Ich begann mich zu fragen, was für eine Welt wir unseren Kindern hinterlassen – allein durch den Müll, der ja nicht einfach mit der Müllabfuhr von unserem Planeten verschwindet.

Ich wollte etwas tun und stieß bei meiner Recherche auf Zero Waste Hamburg. Der Verein ist aus dem Unverpacktladen Stückgut hervorgegangen, den eine ehemalige Kommilitonin mitgegründet hat. Genau wie in den Unverpacktläden, in denen man Nudeln, Nüsse oder Öl lose kauft und in mitgebrachten Behältern nach Hause transportiert, setzt sich Zero Waste für ein weitgehend müllfreies Leben ein. 

Zero, null Müll, geht in den meisten Fällen leider gar nicht, und als ich mich anfangs mit dem Thema Umwelt- und Klimaschutz beschäftigt habe, war ich frustriert. Aber dann habe ich beim Thema Müll einen konkreten Ansatz und Handlungspunkt gefunden und habe begonnen, Abfälle im Alltag zu reduzieren. Das geht tatsächlich relativ einfach: Ich kaufe Obst, Gemüse und wenn möglich andere Lebensmittel ohne Plastikverpackung, nutze feste Seife im Bad, Bienenwachstücher anstelle von Plastik- oder Alufolie sowie Mehr- statt Einwegflaschen. 

 

Einmal ohne, Bitte!Foto: Zero Waste Hamburg

2019 bin ich dem Verein Zero Waste Hamburg beigetreten und seit zwei Jahren gehöre ich zum Vorstand. Wir treffen uns alle paar Monate und koordinieren wichtige Projekte und Aktionen, schließlich verstehen wir uns als Hafen für verschiedene gemeinnützige Bildungsprojekte. Eins dieser Projekte ist die ‚Saubere Sache‘.

Am Beispiel von selbst hergestelltem Waschpulver lernen Kinder in Schulen eine plastikfreie Alternative zu einem Alltagsprodukt kennen. Dadurch merken sie, wie sie mit einfachen Mitteln etwas ändern und die Gesellschaft mitgestalten können. An vielen Schulen gibt es das von den Kindern hergestellte Waschpulver auch regelmäßig für alle Eltern zu kaufen. 

Aktuell planen wir bei Zero Waste wieder unsere Teilnahme an ‚Hamburg räumt auf‘, der großen Aktion der Stadtreinigung, an der Bürgerinnen und Bürger ihre Parks und Straßen von Müll befreien. Im vergangenen Jahr war auch mein zehnjähriger Sohn begeistert dabei.

Und die Tonne vor unserem Haus? Die ist viel kleiner geworden! Wir sind zu fünft und kommen mit der kleinsten Tonne für Restmüll aus. Das ist so erstaunlich wenig, dass uns sogar die Stadtreinigung darauf angesprochen und gefragt hat, ob alles seine Richtigkeit hat. Hat es. Und wenn wir bei Zero Waste noch ein paar mehr Leute zum Mitmachen motivieren, sind wir einen großen Schritt weiter.“

Text: Carola Hoffmeister

Zero Waste Hamburg

www.zerowaste-hamburg.de

Müllvermeidung, Umweltbildung, unverpackt