gemeinsam die natur in der Stadt bewahren
im haus der bund-ten natur in Hamburg-eppendorf lernen kinder und jugendliche, wie sie sich für ihre Umwelt engagieren

Gemeinsam die Natur in der Stadt entdecken, sieschützen und bewahren: Das möchten die Kinder- und Jugendgruppen, die sich regelmäßig in einem besonderen Haus des Umweltverbandes BUND in Hamburg-Eppendorf treffen. Angeleitetwerden sie von Ehrenamtlichen wie Katharina Chindamo-Kloth und Friederike Teuscher.
„Wohnst du hier?“ Diese Frage hört die Agrarwissenschaftlerin Friederike Teuscher oft, wenn sie eine Gruppe von Kindern im Haus der Natur betreut. Ihre Kollegin Katharina Chindamo-Kloth lacht. „Ein Mädchen wollte sogar einmal wissen, ob ich eine Kräuterhexe sei“, erzählt sie.
Kein Wunder, dass das Haus der Natur die Neugier der Kinder weckt und ihre Fantasie beflügelt: Mit dem fast bis zum Boden reichenden Reetdach und weißen Sprossenfenstern duckt sich die ehemalige Bauernkate in eine baumbestandene Ecke des Eppendorfer Kellinghusenparks. Hier, in der Bildungseinrichtung der Jugendorganisation des BUND für Umwelt und Naturschutz, können junge Menschen in verschiedenen Nachmittagskursen erleben, warum es sinnvoll ist, sich für Umwelt und Natur zu engagieren – zum Beispiel durch Mitmachaktionen wie Müllsammeln rund um die alte Hainbuche im Park oder das Pflanzen von Sträuchern im Garten des Hauses. Friederike Teuscher und Katharina Chindamo-Kloth arbeiten seit einigen Jahren ehrenamtlich in dem verwunschen anmutenden Häuschen und verantworten alle 14 Tage eine Gruppenarbeit mit Kindern im Grundschulalter. „Wir widmen uns unterschiedlichen Themen, das nächste Mal stehen Wintervögel auf dem Programm“, sagt die Berufsfachschullehrerin Chindamo-Kloth. Sie selbst wuchs auf einem Waldgrundstück in Niedersachsen auf und möchte ihre Freude an der Natur gerne mit anderen teilen. „Wir vermitteln Wissen, indem wir beispielsweise Vögel mit dem Fernglas beobachten und bestimmen. Gleichzeitig geht es aber auch um spielerisches Lernen – vielleicht mit einem lustigen Quiz: ‚Welcher Vogeltyp bin ich?‘“, ergänzt Friederike Teuscher.
Sie wurde in ihrer Jugend durch die Diskussion um die Auswirkungen des Treibhausgases FCKW auf das Ozonloch für den Umweltschutz sensibilisiert. Im Sinne des UNESCO-Programms Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), das die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen verwirklichen möchte, versuchen die beiden Ehrenamtlichen den Kindern außerdem immer Anreize zum eigenen Handeln zu liefern. So könnten die Kinder beispielsweise Tränken für die Vögel aufstellen und sich gemeinsam dafür einsetzen, dass wieder mehr fruchttragende heimische Sträucher im Park und auf den Schulhöfen als Futter für die Vögel gepflanzt werden.
Aus ihrem Engagement schöpfen die beiden Teamerinnen Hoffnung. „Ich beobachte immer wieder das ausgeprägte Gerechtigkeitsempfinden der Kinder“, erzählt die Nachhaltigkeitsbildnerin Teuscher, und ihre Kollegin nickt: „Im Haus der Natur genau wie an der Berufsfachschule erlebe ich, dass viele junge Leute sich sehr für die Natur engagieren und etwas bewegen möchten. Das gibt mir ein gutes Gefühl.“
Text: Carola Hoffmeister
Haus der BUNDten Natur — BUND Hamburg
www.bund-hamburg.de/themen/umweltbildung/haus-der-natur
Stadtnatur, Bildung, Kinder und Jugendliche