auf Sendung für vielfalt und engagement

umweltfreundlich mit einem Senderad unterwegs, berichtet der freie Radiosender LOHRO in Rostock über soziale Themen

Auf Sendung für Vielfalt und EngagementFoto: Kulturnetzwerk e.V.

24 Stunden, sieben Tage die Woche: Seit bald 20 Jahrenist der freie Radiosender LOHRO auf Sendung. 

LOHRO steht für „Lokalradio der Hansestadt Rostock“, es ist eines der größten Freien Radios in Deutschland. Seit zehn Jahren ist Philipp Markwardt, den im Sender alle nur „Oyla“ nennen, im Team. Der Ingenieur war ursprünglich für technische Fragen zuständig, inzwischen ist er im Vorstand des Kulturnetzwerks, dem Trägerverein des Senders, und wirkt dort mit an der Ausrichtung von LOHRO. Neben der Technik reizt ihn vor allem der menschliche Part: „Wir sind hier so ein nettes Ökosystem, in dem sich jede und jeder nach ihren und seinen Fähigkeiten austoben kann. Davon profitieren wir alle sehr“, erzählt der 30-Jährige. LOHRO wird getragen von etwa zehn festangestellten Mitarbeitenden und einem riesigen Pool an Ehrenamtlichen, rund 200 Leute, die in irgendeiner Form am Programm beteiligt sind und Lokalnachrichten, Musik und Beiträge zu einer breiten Themenpalette produzieren. 

Philipp Markwardt beschreibt den Sender als ein multikulturelles Projekt, bei dem die eigentliche redaktionelle Arbeit fast Nebensache ist. „Es geht darum, dass Leute zusammenkommen und gemeinsam etwas auf die Beine stellen.“ Medienbildung mit Kindern und Jugendlichen, Integrationsprojekte oder Sendeformate mit Forschenden der Uni Rostock: LOHRO sei ein Vehikel für gesellschaftlich relevante Projekte aller Art, so das Vorstandsmitglied. Laut einer Studie der Landesmedienanstalt Mecklenburg-Vorpommern erreicht LOHRO mit seinem Programm immerhin an die 100.000 Menschen – bei einem Sendegebiet mit 250.000 potenziellen Zuhörenden eine beachtliche Zahl. 

Damit LOHRO zukünftig noch mehr Präsenz zeigen kann, tüftelt der Verein seit Jahren an einem mobilen Sendestudio, mit dem live aus der Hansestadt berichtet werden kann, um Themen, die die Hörerinnen und Hörer, aber auch die Programmschaffenden aktuell besonders beschäftigen, noch mehr Aufmerksamkeit zu verleihen. 

Im Moment ist die Liveberichterstattung nur mit hohem Aufwand möglich, weil jedes Mal eine Unmenge an Material per Auto durch die Stadt transportiert werden muss, was nicht zuletzt aus Gründen der Umweltverträglichkeit fragwürdig ist. Ein Sendefahrrad, das die passende Technik an Bord hat, das vor Ort nur aufgeklappt und an dem nur ein Schalter umgelegt werden muss, schon sind die Reporterinnen und Reporter auf Sendung – das wünschte sich der Sender.

Die Projektgruppe um Philipp Markwardt verbrachte zahlreiche Abende in offenen Workshoprunden. Viele Menschen haben immer wieder diskutiert, entworfen und verworfen, bis schließlich ein 3D-Modell fertig war, das als Vorbild für das Senderad diente. Momentan wartet das fertig zusammengesetzte Rad, das beim Rostocker Klimaaktionstag erfolgreich getestet wurde, auf die ersten Einsätze in 2024. Neben der regulären Berichterstattung von Stadtteilfesten oder Demonstrationen ist auch eine Tour durch die verschiedenen Stadtteile Rostocks geplant– ohne CO2-Ausstoß, versteht sich.

Text: Imke Borchers, KOMBÜSE

Kulturnetzwerk e. V.

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