eine welt für Kinder
was clara Tschullik gibt ihre Erfahrungen aus dem FreiwilligendiEnst in benin spielerisch an Kita-kinder weiter

Die Gesellschaft für solidarische Entwicklungszusammenarbeit (GSE) ist ein Träger für Bildungsarbeit an Schulen und Kitas, der Kinder befähigt, ein globales Bewusstsein zu entwickeln. Clara Tschullik, 20, begleitete während ihres Praktikums bei der GSE unter anderem das Projekt „Kinderbewegendie Welt“, in dem Kitakindern spielerisch Alltagspraktiken aus verschiedenen Regionen der Welt näher gebracht werden
„In der zehnten Klasse wurde mein Interesse für Bildung im Bereich Nachhaltigkeit geweckt. Durch eine Projektwoche lernte ich das Öko-Haus in Rostock kennen, die sind in dem Bereich sehr aktiv. Da dachte ich zum ersten Mal: Oh cool, wo kann ich mich engagieren?
Ich gründete an meiner Schule einen Fairtrade-Kiosk und absolvierte danach den Kurs für die Jugendleitercard. Den Kiosk gibt es leider nicht mehr, als Teamerin in Jugendgruppen der Kirche bin ich aber hin und wieder noch aktiv. Nach dem Abitur wollte ich gerne einen Freiwilligendienst machen und habe für ein Jahr in einem Aufnahme- und Schutzzentrum für Kinder in Benin gearbeitet.
Unser Bild von Afrika in Deutschland ist so reduziert, auf Armut, Hunger und Krieg. Das kann ja nicht alles sein, dachte ich mir – und das war es dann natürlich auch nicht. Jedes einzelne Land, jede Region ist so facettenreich, dass eine Verallgemeinerung gar nicht möglich ist.
Im Bildungszentrum haben wir mit den Kindern Hausaufgaben gemacht, Feste gefeiert, gelacht, getanzt und geweint, es gab Höhen und Tiefen. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung. Nach meiner Rückkehr konnte ich das Erlebte während eines Praktikums bei der GSE in Rostock einbringen. Mit einer Kollegin zusammen sind wir zum Beispiel in Kitas gegangen und haben einen Vormittag zu afrikanischem Tanz angeboten. Wir haben versucht zu vermitteln, was Tanzen im Alltag der Kinder in verschiedenen Regionen des Kontinents bedeutet.
Die Kinder haben schon mit sechs Jahren ein sehr starres Bild von Afrika im Kopf. Das in dem Alter aufzubrechen, den Kindern andere Perspektiven aufzuzeigen, das finde ich wirklich wichtig. Ich glaube, mir liegt es sehr, mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen, Diskussionen zu führen und meine eigenen Erfahrungen einzubringen.
Wie ich in die Zukunft blicke? Manchmal habe ich Angst, dass wir die vielen Krisen nicht bewältigen können. Aber dann kommen oft Momente, in denen ich merke: Ich bin nicht alleine, es gibt Leute, die wollen etwas Besseres für diese Welt, für unsere Zukunft. Natürlich spielt sich das alles in einem kleinen Rahmen ab, aber in diesem Rahmen passiert etwas richtig Großes. Und das gibt mir Hoffnung. Vielleicht engagiere ich mich vielseitig, um dieses Gefühl zu haben: Die Welt ist ein guter Ort, es gibt viele Menschen, die was bewegen wollen.“
Text: Imke Borchers, KOMBÜSE
Gesellschaft für solidarische Entwicklungszusammenarbeit (GSE)
Junges Engagement, Kinder und Jugendliche, Hoffnung